Seit geraumer Zeit gurkt die dritte Mannschaft des Fc Sempach nun schon in der 4 Liga herum und doch konnten der Trainerstaff um Dos Santos Cunha seine Spieler noch nie für eine Aufstiegsrunde vorbereiten. Meistens waren höhere Umstände, wie beispielsweise regelmässige Sonntagsspiele oder auch grössere Feuerwehrübungen, welche eine Vielzahl von den Drüü-Kickern in Anspruch nehmen, die Ursache für die ständige Teilnahme an der Abstiegsrunde. Andere Quellen munkeln viele Drüü-Akteure wollen sich wieder mal am 5.Liga-Cup versuchen und sabotieren die Matchvorbereitungen der Mitspieler mit grossen Mengen Gerstensaft. Oft ist an diesen Abenden «Scho guet, chli Diesel tanke helft, de besch morn besser» gefallen und diesen regelrechten Fussballweisheiten kann sicherlich niemand widersprechen. Nichts destotrotz startete man standesgemäss ambitioniert und mit vollem Elan nach der fünften Jahreszeit in die Saisonvorbereitung. Unmengen an Laufmetern mit den Fussballschuhen wurden absolviert, erkämpft und erlitten. Leider halt meistens erst nach dem Training und mehr zwischen der Vereinstheke und den Stehtischen im Seeland, als effektiv auf der bestens präparierten Weide von Platzwart Theo. Doch dies spielt nicht wirklich eine Rolle.
Logischerweise setzte Trainer Dos Santos und Coach Mülli einmal mehr hohe Ziele und forderten, einerseits, aus reiner Gewohnheit den Ligaerhalt, anderseits auch den längst fälligen Derbysieg gegen den Rivalen aus Eich. Kam man auch dank des regelrecht feuerentfachenden und von Furrer gesponsorte Ster Holz in der Vorrunde nicht über ein schäbiges Unentschieden auf dem Brand hinaus. Was natürlich unentschuldbar ist und noch heute an der Truppe nagt.
Nun zum eigentlichen Saisonverlauf: Viel Gekicke, meistens zu Mitspieler die entweder in der konditionellen Verfassung vom heutigen Rainer Calmund waren oder sonst zu Kollegen, welche seit Jahren nicht mehr dabei sind und sich nur als Zuschauer auf dem Seeland den fussballerischen Leckerbissen «4. Liga Aufstiegsrunde» reinziehen wollten. Dass dieser Schlachtplan nicht besonders erfolgreich sein sollte, konnte im Voraus niemand nur ansatzweise erahnen und doch traf leider das Unmögliche ein und die Punktezahl vom Drüü hielt sich dem Namen der Mannschaft entsprechend. Würden wir 180 Höhenmeter zu Berge und ein wenig mehr nordöstlicher wohnen, wäre das Fazit: «wenig Punkte und trotzdem viel gewonnen» ausgefallen. Doch selbst mit dieser miserablen Ausbeute reichte es für das erste Saisonziel und die Jungs vom Drüü konnten die Liga ohne Probleme halten. Manch ein Kritiker würde hier anbringen, dass man in der Auftstiegsrunde nicht mehr absteigen kann, doch dies interessierte zu dieser Zeit niemand auf dem heimischen Seeland. Mit der abgehakten Pflichtaufgabe im Rücken konnte man nun ohne Druck zur Kür ansetzen.
So hiess es am Samstag 23. April Sempach Drüü gegen das Fanion-Team aus Eich. Wie dieses Spektakel ausgegangen ist, dass Jöni Muff in der 93. Minute seine geballte Manneskraft in den verstolperten Querschuss von PK2 reinwarf und das 2:1 markieren konnte und regelrechte Ektase auf dem Seeland auslöste, wurde bereits in einem anderen Matchbericht niedergeschrieben und für die Nachwelt in Erinnerung gehalten. Leider hatte sich die damalig aufgestellte Prognose bestätigt und manch ein Drüüakteur fand nach dem Derbysieg nur noch sporadisch den Weg in Seeland. So kickte man im selben Usetschutterstil weiter und verbrachte noch den ein oder anderen interessanten Nachmittag auf irgendeiner luzernerischen Fussballweide. Abschliessend hofft man auch in der nächsten Saison auf die Gratis-Punkte vom Nachbarn und freut sich, wenn es im Seeland mit den uneingewärmten Kometen Richtung Badi wieder weitergeht.